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Pressemitteilung

Pressemitteilung | Qualitätssicherung
Schnellere und bedarfsgerechtere Versorgung bei Verdacht auf Erkrankungen wie Long-COVID
Berlin, 21. Dezember 2023 – Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Long-COVID oder eine Erkrankung, die eine ähnliche Ursache oder Krankheitsausprägung aufweist, sollen schneller und bedarfsgerechter behandelt werden. Mit diesem Ziel hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) heute in einer neuen Richtlinie Anforderungen an die Versorgung der Patientinnen und Patienten definiert und sogenannte Versorgungspfade beschrieben. Versorgungspfade können bei den noch ungenügend erforschten Krankheitsbildern weitgehend sicherstellen, dass ein Erkrankungsverdacht sorgfältig und strukturiert abgeklärt wird. Zudem tragen sie dazu bei, dass nach der Diagnose die vorhandenen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Symptome zu lindern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Vorgesehen ist eine ärztliche Ansprechperson, in der Regel wird das eine Hausärztin oder ein Hausarzt sein. Sie übernimmt die notwendige spezifische Koordination bei Diagnostik und Therapie. So werden die bestehenden ambulanten Strukturen und Angebote je nach Schweregrad und Komplexität der Erkrankung bedarfsgerecht genutzt und die richtigen Gesundheitsberufe eingebunden.
Dazu Karin Maag, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzende des beschlussvorbereitenden Unterausschusses: „Derzeit kann die medizinische Forschung nicht die Frage beantworten, was genau Long-COVID auslöst. Bislang gibt es auch keine wirksamen Therapien, sondern nur Behandlungsansätze ohne wirklich klare Evidenz. Mir geht es in dieser Situation darum, dass sich die Versorgung von sehr vielen Patientinnen und Patienten trotzdem verbessert. Und zwar nicht nur bei Long-COVID oder bei Erkrankung nach einer Impfung zur COVID-19-Prophylaxe. Die neue Richtlinie des G-BA hilft auch Patientinnen und Patienten, deren Erkrankungen ganz ähnliche Ursachen oder Symptome aufweisen: Wir wollen hier gleichartigen postinfektiösen Erkrankungen Rechnung tragen. Denn postinfektiöse Krankheitsbilder, zu denen auch ME/CFS gehört, können die Betroffenen körperlich und psychisch sehr belasten und die Lebensqualität oftmals ganz erheblich einschränken. Wir sensibilisieren daher die Ärztinnen und Ärzte auch für das mögliche Vorhandensein einer PEM – einer Post-Exertionellen Malaise, bei der sich alle Symptome auch nach geringer körperlicher oder geistiger Belastung verschlechtern.“
Maag weiter: „Um all diesen Patientinnen und Patienten die Suche nach der geeigneten Behandlung zu erleichtern, strukturieren wir mit der neuen Richtlinie die Versorgung: Der Zugang erfolgt in der Regel über die Hausärztin bzw. den Hausarzt, die oder der sich im Bedarfsfall zusätzliche fachärztliche Unterstützung bei Diagnostik, Behandlung und Betreuung einholt. Wir haben zudem Anforderungen an eine standardisierte Diagnostik, die Behandlungskoordination sowie die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer beschrieben. In besonders schweren Fällen und bei komplexem Versorgungsbedarf steht die spezialisierte Versorgung in Hochschulambulanzen und anderen spezialisierten Einrichtungen zur Verfügung.“

Ab wann greift die strukturierte Versorgung?


Der G-BA legt seinen Richtlinienbeschluss nun dem Bundesministerium für Gesundheit zur rechtlichen Prüfung vor. Nach Nichtbeanstandung wird die Richtlinie im Bundesanzeiger veröffentlicht und tritt in Kraft. Anschließend prüft der Bewertungsausschuss der Ärzte und Krankenkassen – ein Gremium, in das der G-BA nicht eingebunden ist – inwieweit der Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM) ggf. angepasst werden muss. Hierfür hat der Bewertungsausschuss maximal sechs Monate Zeit. Der EBM bildet die Grundlage für die Abrechnung der vertragsärztlichen Leistungen.
Hintergrund
Der G-BA hat den gesetzlichen Auftrag, bis spätestens 31. Dezember 2023 in einer neuen Richtlinie Regelungen für eine berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung für Versicherte zu beschließen, bei denen der Verdacht auf Long-COVID besteht. Verankert wurde dieser Auftrag mit dem Krankenhauspflegeentlastungsgesetz in § 92 Abs. 6c SGB V. Festgehalten ist im Gesetz zudem, dass der G-BA seine Regelungen für Versicherte öffnen kann, bei denen zwar kein Verdacht auf Long-COVID besteht – aber der Verdacht auf eine andere Erkrankung, die eine ähnliche Ursache oder Symptomatik hat.

Zuletzt von Carlota am Mo 12 Feb - 17:26 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

descriptionSchnellere und bedarfsgerechte Versorgung, auch für ME/CFS geplant EmptyLotsenfunktion der Hausärzte

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Bessere Versorgung geplant

" ... Dabei übernehmen vor allem Hausärztinnen und Hausärzte die Koordination von Diagnostik und Therapie. ...
Sie bezieht aber auch Personen mit postinfektiösen Beschwerden ein, die den Symptomen von Long COVID ähneln. Das gilt auch für Menschen mit einer myalgischen Enzephalomyelitis/chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) infolge einer SARS-CoV-2-Infektion, einer COVID-19-Impfung oder anderer Ursachen.
In der Richtlinie wird Long COVID als „post-akut anhaltendes oder neu auftretendes Symptom oder Krank­heits­bild oder mehrere solcher Symptome oder Krankheitsbilder in Folge einer akuten SARS-CoV-2-Infektion bezeichnet, die länger als vier Wochen nach Infektion andauern oder ab einer Zeit von vier Wochen nach Infektion auftreten“ definiert.
Dies schließt auch Post COVID ein, das heißt Folgen einer akuten SARS-CoV-2-Infektion, die länger als zwölf Wochen, bei Kindern und Jugendlichen länger als acht Wochen, nach Infektion anhalten oder neu auftreten.
Die Versorgung der Betroffenen soll in einem Stufenmodell geschehen, sie beginnt in der Regel bei den Haus­ärzten beziehungsweise den Kinder- und Jugendärzten und kann über eine fachärztliche Versorgung bis hin zu einer spezialisierten ambulanten Versorgung gehen. In der Richtlinie werden die Aufgaben dieser Leistungserbringer im Einzelnen beschrieben.
Ein wesentlicher Bereich der haus- oder kinder- und jugendärztlichen Ebene ist das sogenannte Basis-Asses­sment. Dazu gehört eine detaillierte, strukturierte Anamnese inklusive Erhebung zum Beispiel des Impfstatus, häufiger Symptome sowie möglicher Trigger. Hinzu kommen eine gründliche körperliche Untersuchung und eine Erhebung des funktionellen Status.
Bei entsprechenden Hinweisen soll darüber hinaus eine Ersterfassung einer möglichen orthostatischen In­toleranz, einer postexertionellen Malaise und/oder eines posturalen orthostatischen Tachykardiesyndroms (POTS) erfolgen.
Wesentliche Aufgabe der haus- oder kinderärztlichen Ebene ist die Koordination der Versorgung. Diese Ärztin­­nen und Ärzte sind die zentrale Ansprechperson für die Betroffenen. Sie steuern die Therapie und erstellen einen Behandlungsplan. Dieser beinhaltet etwa die mutmaßlichen oder bestätigten Diagnosen, Befunde sowie für die Therapie wesentliche Untersuchungsergebnisse. "

descriptionSchnellere und bedarfsgerechte Versorgung, auch für ME/CFS geplant EmptyEinsatz von Fatigatio für ME/ CFS

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Fatigatio e.V.:
"  STELLUNGNAHME des Fatigatio e.V. - Bundesverband ME/CFS zur neuen Richtlinie (Dezember 2023):
"Richtlinie über eine berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung für Versicherte mit Verdacht auf Long-COVID und Erkrankungen, die eine ähnliche Ursache oder Krankheitsausprägung aufweisen"
Durch die Aktivität unseres erweiterten Vorstands war es möglich, sicherzustellen, dass Patienten mit ME/CFS ausdrücklich in die Richtlinie eingeschlossen sind. Dies gilt sowohl für Patienten mit  ME/CFS nach COVID als auch nach anderen Erkrankungen und damit auch für alle, die bereits präpandemisch anerkrankt waren. Dies ist für uns ein echter Durchbruch! Hierbei ist es gleichgültig, ob ME/CFS durch Infektion, Impfung oder andere Ursachen ausgelöst wurde. Der etwas sperrige Titel der Richtlinie geht dabei auf den Gesetzestext aus dem Pflegeentlastungsgesetz aus 2022 zurück, durch den der G-BA beauftragt wurde. 
Festgelegt wird nun eine Versorgungsstruktur in 3 Ebenen, beginnend mit der hausärztlichen Ebene, darauf fußend die fachärztliche Ebene und für definierte Fälle die Ebene universitärer Spezialambulanzen. Dabei werden die Krankheitsschwere und -dauer, die eine Vorstellung auf der Ebene der Spezialambulanzen, genau festgelegt. Die Rolle des Koordinators dieser komplexen Versorgungsform soll primär der Hausarztebene zufallen, kann in begründeten Fällen jedoch auch beim Facharzt liegen.
Für verschiedene wichtige Aspekte der Versorgung, z.B. Diagnostik oder weitere Leistungen, die verordnet werden können, wird PEM als wichtiges Kriterium genannt, so dass die Aufmerksamkeit für dieses entscheidende Symptom geschärft wird. Neu ist auch, dass die Möglichkeit der Verordnung von Spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV) ausdrücklich in der Richtlinie genannt wird. Damit dürfte die Versorgung von Schwerstbetroffenen etwas unbürokratischer werden.
Wir verbinden mit der Richtlinie die Hoffnung, dass die Einrichtung der dringend notwendigen Spezialambulanzen nun Fahrt aufnimmt. Die erforderlichen Strukturen sollten nun neu geschaffen werden, bzw. bestehende Post COVID Ambulanzen auf ME/CFS jeglicher Ursache erweitert werden.
Insgesamt konnten wir einen Meilenstein in der Verbesserung der Versorgung dieser großen Patientengruppe erreichen."

descriptionSchnellere und bedarfsgerechte Versorgung, auch für ME/CFS geplant EmptyTragende Gründe ... 665 Seiten, Entwurf

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Ein Beitrag vom "  MECFS Portal " auf ihrer Facebookseite:


Schnellere und bedarfsgerechte Versorgung, auch für ME/CFS geplant Screen14

Mit passendem Beitrag von "Long COVID Deutschland " auf deren Facebookseite.:
Schnellere und bedarfsgerechte Versorgung, auch für ME/CFS geplant Screen15
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Link funktioniert hier nicht.
Bitte auf eine der beiden Facebookseiten gehen, dort kann man ihn öffnen und das gesamte Papier lesen.

Liest sich gut, interessant, ein neuer Weg.
Wie die Info an die Ärzte usw. erfolgen soll, und die Ausführung der geplanten Vorgaben, warte ich ab.
Mein Arzt war ja schon zeitlich damit überfordert, die dünnste Broschüre vom Fatigatio Verein zu lesen, die ich gekauft und ihm gegeben hatte, weil er ME/CFS nicht kennt und ich seine einzige Patientin damit bin.

descriptionSchnellere und bedarfsgerechte Versorgung, auch für ME/CFS geplant EmptyRe: Schnellere und bedarfsgerechte Versorgung, auch für ME/CFS geplant

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